Inhalt
Der Schulalltag in den Praxisphasen der Lehrkräftebildung kann für angehende Lehrkräfte aufgrund der vielfältigen und herausfordernden Handlungssituationen stark emotionsgeladen sein. Der Umgang mit Emotionen in den verschiedenen beruflichen und privatberuflichen Situationen ist besonders für angehende Lehrkräfte von Bedeutung, da fehlende Kompetenzen im Bereich der Emotionsregulation zu negativen Folgen führen können. Privatberufliche Situationen beschreiben berufliche Situationen wie die Unterrichtsvorbereitung, die mit dem Lehrberuf verbunden sind, sich jedoch außerhalb des regulären Arbeitsumfelds ereignen. In diesem Beitrag wird zunächst eine Tagebuchstudie mit Praxissemesterstudierenden (n = 10) und daraufhin eine Experience-Sampling-Studie im Vorbereitungsdienst mit Lehramtsanwärter*innen (n = 13) vorgestellt. Beide Studien untersuchten berufliche und privatberufliche Situationen, erlebte Emotionen und angewendete Emotionsregulationsstrategien von angehenden Lehrkräften. Im Praxissemester wurden 126 und im Vorbereitungsdienst 387 emotionsauslösende Situationen des (Berufs-)Alltags genannt. In beiden
Studien erlebten die angehenden Lehrkräfte mehr positive als negative Emotionen. Bezüglich der Anwendung von Emotionsregulationsstrategien gaben beide Untersuchungsgruppen an, in den meisten Fällen die Emotion frei auszudrücken.
Schlagwörter: Emotionen – Emotionsregulation – Lehrkräftebildung
Everyday school life in the practical phases of teacher training can be highly emotionally charged for future teachers due to the diverse and challenging situations. Dealing with emotions in the various professional and private professional situations is particularly important for prospective teachers, as a lack of competencies in emotion regulation can lead to negative consequences. Private professional situations describe professional situations such as lesson preparation that relate to the teaching profession but occur outside the regular work environment. In this paper, we first present a diary study with teacher training students (n = 10) and then an experience sampling study with pre-service teachers (n = 13). Both studies examined professional and private professional situations, emotions, and applied regulation strategies. The students reported 126 and the pre-service teachers 387 situations of (professional) everyday life. In both studies, the future teachers experienced more positive than negative emotions. Regarding the use of emotion regulation strategies, both study groups reported expressing the emotion freely in most cases.
Keywords: emotions – emotion regulation – teacher education