Inhalt
Beim Einstieg in die eigenverantwortliche Berufstätigkeit steigt die Komplexität der beruflichen Anforderungen. Inwiefern sich deren Wahrnehmung im Übergang in die eigenverantwortliche Berufstätigkeit verändert, wird mittels Fragebogen zu drei Zeitpunkten erfasst (t0 Ende Referendariat/Studium, t1 nach ersten Monaten, t2 nach zwei Jahren). Deutsche und schweizerische angehende und berufseinsteigende Lehrpersonen der Primarstufe und des Gymnasiums (n = 1 012) werden nach der Relevanz der Anforderungen, der Kompetenz und der Beanspruchung befragt. Ergebnisse zeigen, dass sich Lehrpersonen im Verlauf ihrer Berufstätigkeit zunehmend kompetenter erleben, bei gleichbleibender Relevanz und geringerer Beanspruchung. Länderspezifische Differenzen zeigen sich am Ende der Ausbildung (t0, Referendariat bzw. Studium). Schweizerische angehende Lehrpersonen erachten Anforderungen der Rollenfindung, der Klassenführung und der Kooperation in der Schule als wichtiger als deutsche Referendar*innen, bei höherer Kompetenz und höherer Beanspruchung. Insbesondere die Bewältigung der mitgestaltenden Kooperation in der Institution Schule gelingt deutschen Referendar*innen weniger gut, bei höherer Beanspruchung und geringerer Relevanz. Es scheint, dass ausbildungsspezifische Merkmale dabei von Bedeutung sind. Eigenverantwortlich tätige Lehrpersonen (t1, t2) zeigen keine länderspezifischen Unterschiede.
Schlagwörter: Ausbildung – Berufseinstieg – Kompetenz – Beanspruchung – Lehrpersonen