In: Empirische Pädagogik 2022 – 36 (4):

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Überlegungen zu Scham und Bildungsaufstieg

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Inhalt

Der vorliegende Beitrag erkundet das Zusammenspiel von Scham und sozialer Herkunft. So wird ausgehend von aktuellen erziehungswissenschaftlichen Befunden danach gefragt, welche Rolle Schamgefühle im Bildungsaufstieg spielen, wie sie sich empirisch fassen lassen und welche Bewältigungsformen von ‚Klassenscham‘ im Kontext sozialer Mobilität bedeutsam werden. Um diesen Fragen nachzugehen, wird auf biografisches Datenmaterial (biografisch-narrative Interviews und autobiografische, schriftliche Texte) aus einem qualitativen Forschungsprojekt zu „First Generation Students“ an deutschen und österreichischen Universitäten zurückgegriffen. Exemplarisch werden die autobiografischen Aufzeichnungen einer Erziehungswissenschaftsstudentin ins Zentrum der Analyse gerückt und hinsichtlich Scham sowie deren Darstellungsweisen befragt. Aufbauend auf einem Verständnis von Scham als sozialer Emotion lassen sich anhand des empirischen Materials verschiedene Funktionen von und Umgangsweisen mit Scham im Klassenübergang rekonstruieren. Scham entfaltet sich nicht nur als subjektiv erlebte und zugleich interaktiv hergestellte Erfahrung von Klassenunterschieden, sondern auch als wiederkehrendes affektives Muster und grundlegend ambivalente Emotion im Klassenübergang. Abschließend wird diskutiert, welchen Beitrag die Analyse (auto-)biografischer Dokumente zu einer systematischen Debatte über Scham und Bildungsaufstieg leisten kann.

Schlagwörter: Affekt – Bildungsaufstieg – Biografie – Scham – soziale Herkunft

The article explores the interplay between shame and social class. Based on the current state of research in education studies, I ask what role feelings of shame play in the context of upward mobility, how they can be grasped empirically and which forms of coping with ‚class shame‘ become significant. In order to explore these questions, biographical data (biographical narrative interviews and autobiographical, written texts) from a qualitative research project on first-generation students at German and Austrian universities will be used. As an example, the autobiographical notes of an education studies student are brought into the centre of the analysis and questioned with regard to shame and its representation. Informed by an understanding of shame as a social emotion, different varieties of shame in class transitions can be reconstructed. Shame unfolds not only as a subjectively experienced and at the same time interactively produced experience of class differences, but also as a recurring affective pattern and fundamentally ambivalent emotion within class transitions. Finally, I discuss what contribution the analysis of (auto-)biographical documents can make to a systematic debate on shame and social mobility.

Keywords: affect – biography – shame – social class – upward mobility

Bibliographische Angaben

Der Beitrag ist in folgendem Heft erschienen
Julia Reischl und Matthias Huber (Hrsg.)
2022

In: Empirische Pädagogik 2022 – 36 (4) [digital]:

Geborgenheit und Scham als ‚vergessene‘ Dimensionen pädagogischer Lebenswirklichkeiten

12,90 €inkl. 7% MwSt.

Herausgeber*innen Julia Reischl
Matthias Huber
Autor*innen Flora Petrik
Band/Heft 4
Erscheinungsjahr 2022
Jahrgang 36
ISBN-13 978-3-944996-87-5
ISBN-10 3-944996-87-9
ISSN 0931-5020
Seiten 483-498
Sprache Deutsch
Dateiformat DRM-freies Portable Document Format (.pdf)