Inhalt
Immer wieder wird die Gruppe der Lehrkräftebildner*innen als eine ‚unsichtbare Profession‘ bezeichnet. Offen bleibt aber, welche Gründe es dafür geben könnte, dass diese Personen ihre Arbeit überwiegend im Verborgenen verrichten. Nach einer Definition und Systematisierung der von der Definition erfassten Akteursgruppen untersucht der vorliegende Beitrag, warum sich Menschen in der Lehrkräftebildung engagieren (Motive), auf welche Weise sie dort sichtbar werden (Modellwirkung) und inwieweit sie sich selbst mit ihrer Rolle in der Lehrkräftebildung identifizieren (Selbstwahrnehmung). Zur Beantwortung dieser Fragen wird ein Überblick über die bisherige Forschung für drei zuvor identifizierte Gruppen von Lehrkräftebildner*innen herausgearbeitet. Die Ergebnisse dieses Forschungsüberblicks legen nahe, dass sich Motive, Modellwirkung und Selbstwahrnehmung von Lehrkräftebildner*innen nach den Kontexten unterscheiden, in denen sie tätig sind. Dabei wird deutlich, dass sich die proklamierte Unsichtbarkeit in dieser differenzierten Perspektive nicht für alle Akteursgruppen finden lässt. Lehrkräftebildner*innen werden dort sichtbar, wo die Ausbildung von Lehrer*innen als Hauptamt verrichtet wird und zu einer Aufwertung führt. Der Forschungsüberblick offenbart Forschungslücken, die in diesem Bereich künftig zu bearbeiten sind.
Schlagwörter: versteckte Profis – Lehrerbildner – Lehrerbildung – Sichtbarkeit
Teacher educators have repeatedly been described as ‚hidden professionals‘. However, the question of why teacher educators should prefer working behind the scenes is still unanswered. After defining and categorizing teacher educators, this article examines why people get involved in teacher education (motives), in what way they become visible (model effect) and to what extent they identify themselves with their role in teacher education (self-perception). To answer these questions, an overview of previous research for three groups of teacher educators will be elaborated. The results of this research review suggest that motives, model effects and self-perceptions of teacher educators differ according to the contexts in which they work. It also becomes clear that in this differentiated perspective the proclaimed invisibility cannot be found for all groups of educators. In fact, teacher educators become visible where the training of teachers is performed as a full-time job and leads to enhanced appreciation. The research overview reveals research gaps that need to be addressed in this area in the future.
Keywords: hidden professionals – teacher education – teacher educators – visibility