Inhalt
Lehrmaschinen haben lange Zeit das Bild der Ersetzbarkeit von Lehrpersonen durch neue Lerntechnologien geprägt. Dabei riskieren wichtige Aspekte der Bildung in den Hintergrund zu geraten. Dieser Diskussionsbeitrag beleuchtet das Spannungsfeld zwischen Deprofessionalisierung und Neupositionierung der Lehrperson daraufhin, welche Begriffe in der Lehrerbildung zugunsten eines neuen Rollenverständnisses für eine technologiebewusste Lehrpraxis nutzbar gemacht werden können. Der Artikel illustriert die Idee der Verwobenheit der pädagogischen Praxis mit didaktischen und technischen Objekten. Als Alternative zu der räumlichen Metapher der virtuellen bzw. physischen Lernumgebung wird die relationale Metapher des Lerngeflechts vorgestellt, um die Durchdringung des Lernalltags durch digitale Medien besser berücksichtigen zu können. Dazu ist das weit verbreitete Modell des technologisch-pädagogischen Inhaltswissens (TPACK) auf die Gestaltungsfähigkeit von Lerngeflechten erweiterbar, sollte im Zuge der Lehrerbildung jedoch durch Überlegungen zu einer gezielten Förderung von Praxisgemeinschaften im Bereich der digitalen Bildung ergänzt werden.
Schlagwörter: Deprofessionalisierung – Lehrmaschine – Lerngeflecht – TPACK – Verwobenheit