Inhalt
Bedingt durch die Covid-19-Pandemie wurde das Sommersemester 2020 deutschlandweit als reines Digital-Semester aufbereitet. Dies stellte Hochschulen, Lehrende und Studierende vor große Herausforderungen. Lehramtsstudierende, die der Nutzung digitaler Medien tendenziell eher skeptisch gegenüberstehen, sich studienbedingt aber mit (medien)-didaktischen und -pädagogischen Fragen beschäftigen, stellen dabei eine Zielgruppe von besonderem Forschungsinteresse dar. Die vorliegende Studie thematisiert das Stresserleben von Lehramtsstudierenden im Zuge der Umstellung auf digitalisierte Lehre im Sommersemester 2020. Dabei werden unterschiedliche Voraussetzungen auf Studierendenseite (z. B. Medienkompetenz) und durch die Umstellung auf digitale Lehrangebote bedingte Faktoren, wie eine geringere soziale Eingebundenheit, berücksichtigt. Die Ergebnisse längsschnittlich erfasster Daten von N = 51 Studierenden des Grund- und Mittelschullehramts einer Hochschule zeigen eine Zunahme im Stresserleben im Digital-Semester. Die Befunde unterstreichen ferner die Bedeutung der erlebten sozialen Eingebundenheit für diese Entwicklung. Wenngleich die Studie aufgrund ihrer geringen Stichprobengröße eingeschränkt ist, liefert sie wichtige Erkenntnisse in der speziellen Situation der ad-hoc Umstellung der Hochschullehre, die auch für weitere Digitalisierungsprozesse des Lehramtsstudiums genutzt werden können.
Schlagwörter: E-Learning – Lehrerbildung – Medienkompetenz – soziale Eingebundenheit – Stresserleben