Inhalt
Die hohe Relevanz des Mentalisierens zeigt sich zunehmend auch in pädagogischen Handlungsfeldern, indem die psychosoziale Entwicklung z. B. durch gezielte Intervention der Mentalisierungsfähigkeit unterstützt werden soll. Mit Blick auf den Bedarf mentalisierungsfördernder Angebote im nicht-klinischen Bereich strebt der Beitrag eine Verbindung zwischen Erlebnispädagogik und mentalisierungsbasierter Pädagogik an. Dabei wird datenbasiert diskutiert, Erlebnispädagogik das Potenzial zuzuschreiben, Mentalisierungsprozesse zu aktiveren und möglicherweise in Kombination mit reflexiven Impulsen zu einer Veränderung der Mentalisierungsfähigkeit beizutragen. Die Fragestellung adressiert eine Stichprobe von 101 Schüler*innen einer erlebnispädagogischen Intervention. Im Rahmen eines quantitativen Prä-Post-Designs konnten anhand eines mehrdimensionalen Ansatzes Veränderungen der Mentalisierungsfähigkeit bestätigt werden. Während für die fremdbezogene Mentalisierung eine signifikante Erhöhung zum zweiten Messzeitpunkt zu verzeichnen war, nahmen die Tendenzen zu den Fehlattributionen mentaler Zuschreibungen signifikant ab. Zusammenfassend erweist sich – unter Berücksichtigung von Limitationen – Erlebnispädagogik damit als vielversprechende, mentalisierungsfördernde Intervention.
Schlagwörter: Affektrepräsentation – Erlebnispädagogik – Gruppenprozess – Intervention – Mentalisieren
chosocial development through specific interventions of mentalization. In view of the need for mentalization-based interventions, the present paper aims to develop a connection between outdoor education and mentalization-based education. Based on data, it discusses the potential of outdoor education to activate mentalization processes and possibly contribute to a change in mentalization ability in combination with reflective impulses. The research question addresses a sample consisting of 101 pupils from an outdoor educational intervention. As part of a quantitative pre-post design, changes in mentalization ability were confirmed using a multidimensional approach. While there was a significant increase in mentalizing the state of others at the second measurement point, the tendencies to mentalizing disorders decreased significantly. In summary – taking limitations into account – outdoor education thus proves to be a promising intervention that promotes mentalization.
Keywords: affect representation – group process – intervention – mentalizing – outdoor education