Inhalt
Die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und positiver Selbstwirksamkeitserwartungen sind zentrale Ziele der Erlebnispädagogik. Die Steigerung der subjektiven Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen hinsichtlich der Bewältigung einer Aufgabe kann sich dabei spezifisch auf bestimmte Anforderungen physischer, kognitiver, sozialer und emotionaler Natur fokussieren, sich aber auch auf die allgemeine Einschätzung eigener Bewältigungskompetenzen beziehen. Dezidierte Einflussfaktoren auf die Veränderung von Selbstwirksamkeitserwartungen in erlebnispädagogischen Lernsettings wurden bislang noch nicht ausreichend untersucht. Die in diesem Beitrag vorgestellte Studie setzt an diesem Desiderat an. Es wurden 532 Schülerinnen und Schüler der 8. bis 11. Jahrgangstufe zu Beginn und am Ende einer vier- bis fünftägigen erlebnispädagogischen Klassenfahrt per standardisiertem Fragebogen untersucht. Die Ergebnisse verweisen darauf, dass Selbstwirksamkeitserwartungen durch erlebnispädagogische Settings steigerbar sind; je nach Subdimension lassen sich unterschiedliche Faktorenkonstellationen ausmachen, welche die jeweilige Entwicklung beeinflussen (u. a. Herausforderungsgrad, Erfolgserlebnisse, emotionales Befinden). Die Befunde können als Anregung dienen, sowohl in der Forschung als auch in der erlebnispädagogischen Praxis hinsichtlich einer Ziel-Methode- Kongruenz stärker zu differenzieren und fokussieren.