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Probleme lassen sich nicht immer eindeutig in eine der beiden Kategorien fachübergreifend und fachspezifisch einordnen. Das Lösen von Problemen, die in einem spezifischen Kontext eingebunden sind, kann durch Vorwissen beeinflusst werden. Allerdings ist das dabei benötigte Wissen nicht immer so spezifisch, dass ein Ausgleich von Wissensdefiziten nicht noch während der Problembearbeitung möglich ist. Dieser Beitrag untersucht, ob sich die Kompetenz zum Lösen von solchen kontextspezifischen aber wenig fachspezifischen Problemen von einer fachübergreifenden Problemlösekompetenz abgrenzt. Der Kontext aus dem die Probleme in dieser Untersuchung stammen ist der Umgang mit technischen Alltagsgeräten. 147 Studierende einer technischen Fachrichtung explorierten und steuerten hierfür an einem Computer simulierte technische Systeme. Neben dem Einsatz eines ebenfalls computerbasierten allgemeinen Problemlösetests zur Prüfung diskriminanter Validität wurde außerdem ein Test zur Erfassung fluider Intelligenz eingesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Problemlösekompetenz im Umgang mit technischen Geräten von einer fachübergreifenden Problemlösefähigkeit trotz der hohen Zusammenhänge empirisch voneinander trennen lässt. Diese Zusammenhänge werden bei Berücksichtigung der Intelligenz deutlich geringer, was außerdem für eine Differenzierbarkeit der beiden Konstrukte spricht.
Schlagwörter: computerbasierte Kompetenzdiagnostik – diskriminante Validität – kontextspezifisches Problemlösen – technische Alltagsgeräte