Inhalt
In der vorliegenden Untersuchung, für die die Konstruktionsgrammatik als theoretischer Rahmen herangezogen wird, soll an erster Stelle die Phrasemkonstruktion (PhK) [DET nächste N kommt bestimmt] mithilfe eines induktiven, korpusbasierten Verfahrens analysiert und beschrieben werden. Es wird eine quantitative und eine qualitative Untersuchung der lexikalischen Aktualisierungen der nominalen Slotfüller durchgeführt, um die kognitive Fixierung sowie ggf. den Produktivitätsgrad der Konstruktion näher bestimmen zu können. An zweiter Stelle wird darauf eingegangen, aus welchen Gründen sich phraseologische Konstruktionen wie diese besonders gut für ihren Einsatz im DaF-Unterricht eignen.
Die pragmatische Untersuchung des Wortpaares bel et bien auf semantischer, textueller und diskursiver Ebene zeigt, wie adverbiale Phraseme trotz Binnenstellung über Satzgrenzen hinaus operieren können. So kennzeichnet im Pressetext bel et bien die illokutive Intention des Autors, den Leser für sich zu gewinnen. Das kommunikative Potential des adverbialen Wortpaares dient der Annäherung von Autor und Leser.
Im Mittelpunkt des Beitrags steht das konzeptuelle Metapher-Phrasem Licht am Ende des Tunnels sehen und seine Verwendung im öffentlichen Sprachgebrauch. Ausgehend von einer Beschreibung der metaphorischen Eigenschaften des Phrasems wird sein kommunikatives Potenzial im Corona-Diskurs untersucht, in dem das Phrasem eine besondere Rolle als bildhaftes Ausdrucksmittel spielt. Ziel ist es, die Nutzungsvielfalt einschließlich der visuellen Gestaltung in Karikaturen und Cartoons zu beleuchten und kommunikative Funktionen wie auch sprachkritische Aspekte in einem Krisendiskurs aufzuzeigen.
Die vorliegende Studie soll aufzeigen, inwieweit Corona den phraseologischen Bestand des Deutschen prägt. Diese Frage wird in einen weiten Kontext gesetzt, indem verschiedene Aspekte des relativ breiten Terminus Phraseologismus mit diversen theoretischen Ansätzen in Zusammenhang gebracht werden. Der empirische Teil beruht auf der Analyse eines selbst erstellten Korpus. Die Analyseergebnisse zeigen, dass der Begriff Corona(-virus) prototypisch als eine aktive, emotional stark geprägte Entität konzeptualisiert wird und in den phraseologischen Bestand des gegenwärtigen Deutschen über Idiome und Modellbildungen Eingang findet, welche mit dieser Konzeptualisierung kompatibel sind.
Im Rahmen des sich rasant vollziehenden Medienwandels, der verbunden ist mit dem Transferieren traditioneller Textsorten in den virtuellen Raum und dem Entstehen neuer Textsorten und Kommunikationsformen sind Wandlungsprozesse sowohl auf der Ebene der formalen Gestaltung der Texte als auch ihre funktionale Ausrichtung betreffend zu konstatieren. Ein Phänomen, das eine tiefergehende Betrachtung verdient, ist das Inszenieren von Authentizität mit Hilfe sprachlicher Mittel. Im Beitrag werden die Funktionen komplexer lexikalischer Einheiten in deutschsprachigen Online-Texten mit bewertender Grundfunktion näher untersucht. Die qualitative Analyse basiert auf einem Korpus von Restaurantkritiken, Verkäuferrezensionen zu technischen Produkten auf YouTube und virtuellen Weinvorstellungen auf der Webseite von Jacques Weindepot.
In zahlreichen Medientexten – sowohl in den traditionellen Textsorten, wie in Zeitungsberichten und Werbeanzeigen, als auch in den neuen, internetbasierten und mit digitaler Technik verwirklichten Textsorten der sozialen Medien – findet man Phraseologismen der unterschiedlichsten Art. Der vorliegende Beitrag setzt sich zum Ziel, die Frage dieser Phraseologismen integrativ zu behandeln und die Funktion der Phraseologismen, die in solche Medientexte eingebettet sind, aus textlinguistischer Perspektive zu beschreiben. Die Studie versucht also einerseits – im Sinne der Interdisziplinarität –, eine Interaktion zwischen Phraseologie und Textlinguistik herzustellen, andererseits reflektiert sie die aktuellen Tendenzen der Medienkommunikation, mit besonderer Berücksichtigung der spezifischen Eigenheiten der in den heutigen Medien überall verbreiteten, semiotisch komplexen Texte.
Phraseme haben im politischen Sprachgebrauch eine Vielzahl von Funktionen. Sie dienen u.a. der Vermittlung positiver oder negativer Bewertungen, der Unterstützung von Argumentationen, Kommentaren, der Emotionalisierung des Gemeinten, der Selbstdarstellung von Politikern. Der Kampf um die Präsidentschaft zeigt die Schärfe der politischen Auseinandersetzung, illustriert Eigenschaften der Kandidaten, nennt ihre Stärken und Schwächen, spiegelt die Stimmungen der Anhänger und Gegner wider. Im Beitrag wird untersucht, welche Phraseme drei Kandidaten während der Präsidentschaftskampagne im Jahre 2020 in Polen mit welcher Funktion eingesetzt haben. Herangezogen werden die Wahlkampfreden und Auftritte von Andrzej Duda, Szymon Hołownia und Rafał Trzaskowski. Die Quellen waren im Internet, auf Twitter und in den Tageszeitungen online zugänglich.
Pragmatische Phraseologismen jeder Sprache charakterisiert eine Vielfalt an Formen und Funktionen sowie Gebundenheit ihrer Gebrauchsbedingungen an soziokulturelle Konventionen. Der deutsch-polnische Vergleich ihrer Verwendung wird an den Textsorten Anzeigenwerbung und Pressehoroskope gezeigt. Zur Darstellung translatorischer Aspekte wird ein belletristischer Text mit seiner polnischen Übersetzung hinzugezogen.
Idiome, die im Vergleich zu ihren nicht-phraseologischen Äquivalenten einen semantischen Mehrwert besitzen, sind bisher vorwiegend auf der Grundlage schriftlicher Korpora auf ihre kommunikativen Funktionen hin untersucht worden. Unter Berücksichtigung vorliegender Erkenntnisse zu pragmatischen Funktionen von Phrasemen im Diskurs wird im vorliegenden Beitrag das kommunikative Potenzial bildhafter Ausdrücke unter Verwendung von 31 Sequenzen natürlicher Gespräche beleuchtet. Ausgehend von der Beschreibung der interaktiven Bearbeitung durch Rephrasierungen, Paraphrasen, Wortspiele und gehäufte Verwendung werden die Funktionen von Idiomen bzw. deren kommunikatives Potenzial in der Konversation diskutiert.