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Immer mehr private Akteure, etwa Stiftungen, bieten ergänzend zur staatlich verantworteten Lehrerbildung Förderprogramme für angehende Lehrkräfte an. In der Forschung zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung werden solche Angebote bisher jedoch kaum berücksichtigt. Dieser Beitrag untersucht daher anhand des lehramtsspezifischen Förderprogramms eines Begabtenförderungswerkes, welche Anforderungen gegenüber interessierten Studierenden kommuniziert werden und vergleicht die neu aufgenommenen Stipendiaten hinsichtlich ihrer Studien- und Berufswahlmotive mit nicht geförderten Studierenden. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Stiftung insbesondere Engagement, Leistungsbereitschaft und Zielstrebigkeit fordert, während für die Lehrerprofessionalität zentrale Anforderungen wie Unterrichten, Erziehen und Beraten kaum Berücksichtigung finden. Hinsichtlich ihrer Motive erzielen die Stipendiaten auf allen intrinsischen Skalen höhere, auf allen extrinsischen und pragmatischen Skalen niedrigere Werte als die Vergleichsgruppe. So kann zwar das Motivprofil der selektierten Studierenden aus Sicht des Begabtenförderwerkes als günstig beschrieben werden, allerdings bleiben Fragen zur Rolle von Kernbereichen zukünftiger Lehrertätigkeiten innerhalb der Förderung von begabten Lehramtsstudierenden offen.