Inhalt
Seit etwa fünfzehn Jahren verbreitet sich unter Schulen die Idee von ‚Herausforderungen‘ als schulischen Entschulungsprojekten, die Schüler*innen die Gelegenheit geben, sich über einen mehrwöchigen Zeitraum eigenverantwortlich selbstgewählten außerschulischen Herausforderungen zu stellen. Doch die geforderte Exploration, die dabei entstehenden Unsicherheiten und die kritisch-reflexive Auseinandersetzung mit sich selbst bedürfen des Erlebens von Geborgenheit, welches jedoch durch die Rahmenbedingungen der Projekte selbst schon erschwert werden soll und wird. Dieser Beitrag fragt nun nach dem Einfluss erlebter Geborgenheit durch die Wahrnehmung der eigenen Gruppe auf die Ergebnisse der Teilnahme an dieser erlebnispädagogischen Intervention. Hierfür wurden Daten von 270 Schüler*innen vor und nach der Teilnahme an einer Herausforderung erhoben. In der Vorbereitungsphase der Herausforderung zeigen sich vielfältige Korrelationen der Wahrnehmung der Gruppenarbeit mit Gruppencharakteristika, besonders dem Bekannt-heitsgrad der Gruppenmitglieder untereinander. Nach der Herausforderung gaben die Schüler*innen eher an, dass es leichter gewesen wäre, die Herausforderung alleine zu machen, nahmen aber auch stärker ihre Gruppe als Unterstützung wahr als zuvor, was durch die Attributionen des Erfolgs und Misserfolgs der Her-ausforderung zu erklären ist.
Schlagwörter: Erlebnispädagogik – Expedition – Gruppe – Herausforderung – Kollaboration
For about fifteen years, the idea of ‚challenges‘ has been spreading among schools as school-based de-schooling projects that give students the opportunity to take on self-chosen extracurricular challenges on their own responsibility over a period of several weeks. However, the required exploration, the resulting uncertainties and the critical-reflexive confrontation with oneself require a sense of comfort and security, which should and will be made more difficult by the framework conditions of the projects themselves. This article now takes a look at the effects of experienced comfort and security through the perception of one’s own group on the results of participation in this experiential education intervention. For this purpose, data were collected from 270 students before and after participation in a challenge. In the preparation phase of the challenge, multiple correlations of the perception of the group work with group characteristics, espe-cially the degree of familiarity of the group members with each other, were found. After the challenge, students were more likely to say that it would have been easier to do the challenge alone, but also perceived their group as more supportive than before, which can be explained by the attributions of success and failure of the challenge.
Keywords: challenge – collaboration – expedition – experiential learning – group