Inhalt
Im „embedded formative assessment“ Ansatz wurden verschiedene Techniken entwickelt, um alle Schülerinnen und Schüler im Unterricht zu aktivieren. Eine dieser Techniken – die Becherampel – macht EchtzeitRückmeldungen für den Unterricht nutzbar. Im Regelunterricht senden alle Lernenden mit je drei farbigen Bechern fortlaufend Rückmeldungen an die Lehrkraft, inwieweit sie dem Unterricht folgen können oder Verständnisprobleme haben. Es wird angenommen, dass die Becherampel die Lernergebnisse positiv beeinflusst, indem sie der Lehrkraft die Anpassung des Unterrichts ermöglicht und Möglichkeiten zur Differenzierung und individuellen Förderung aufzeigt. Auf Seiten der Lernenden sollte die Becherampel eine metakognitive Selbstbeobachtung von Aufmerksamkeit und Verständnis auslösen, durch die Partizipation die empfundene Selbstbestimmung fördern und mit dem Gefühl der Kontrolle den Lernenden mehr Verantwortung für das Lernen vermitteln. Der Beitrag präsentiert drei Studien, die jeweils längsschnittlich über zwei Messzeitpunkte die Wirksamkeit der Becherampel im Vergleich mit einer Kontrollgruppe betrachten. In allen Studien ließ sich die Lernwirksamkeit statistisch absichern und die beteiligten Lehrkräfte und Schulklassen bewerten das Rückmeldungsinstrument positiv. Die Effekte der Becherampel werden vor dem Hintergrund der Unterrichtsqualitätsforschung diskutiert.
Schlagwörter: Becherampel – Formatives Assessment – Schülerrückmeldungen – Unterrichtsqualität