Inhalt
Individuelle und soziale Ressourcen sind für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler von Bedeutung. Inwiefern Wahrnehmungs- und Verhaltensdispositionen von Lehrpersonen, erfasst über arbeitsbezogene Erlebens- und Verhaltensmuster, für die von den Schülerinnen und Schülern wahrgenommenen kollektiven Ressourcen einer Schulklasse (Klassenklima, Beziehungen) sowie für ihre individuellen Ressourcen von Bedeutung sind, wird in dieser Studie untersucht. 335 Lehrpersonen und 204 Schülerinnen und Schüler der Primarstufe wurden befragt. Ergebnisse zeigen, dass nicht nur die Lehrpersonen die kollektiven Ressourcen different wahrnehmen, sondern dass auch die nach Typen unterschiedlicher Erlebens- und Verhaltensmuster ihrer Lehrpersonen gruppierten Schülerinnen und Schüler sich in der Wahrnehmung des Klassenklimas und der sozialen Beziehungen in der Klasse deutlich unterscheiden. In schulnahen individuellen Merkmalen, wie schulische Selbstwirksamkeit, Leistungsorientierung, positive Einstellung zur Schule und dem auf die Individualnorm gestützten schulischen Selbstkonzept zeigen sich schwächere Effekte. Auf die über die Schule hinausgehenden individuellen Merkmale der Schülerinnen und Schüler, wie die allgemeine Selbstwirksamkeit, die Lernmotivation, das schulische Selbstkonzept und die Bedeutung von Lernen lassen sich keine Effekte der Erlebens- und Verhaltensmuster ihrer Lehrpersonen erkennen.
Schlagwörter: Belastungserleben von Lehrpersonen – Klassenklima – Motivation von Schülerinnen und Schülern – schulisches Selbstkonzept – Selbstwirksamkeit