Perspektiven zur pädagogischen Professionalisierung (71):

Bildungsstandards durchdacht

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Inhalt

Anton Hauler
Bildungsstandards zwischen reformerischem Anspruch und curricularer Wirklichkeit

Mit der Einführung von Bildungsstandards wird vielfach der Anspruch verbunden, einen theoretisch fundierten und in der Praxis wirksamen Ansatz zu einer als vordinglich erachteten Reform des Bildungswesens und damit zu einer Verbesserung des Unterrichts gefunden zu haben. Eine nüchterne Analyse zweier vorliegender Reformkonzepte verweist jedoch auf grundlegende Implementationsprobleme. Während sich das Konzept der Bildungsstandards und darauf basierender Kompetenzstufenmodelle (Klieme-Expertise) in der empirischen Unterrichtsforschung (Leistungsmessung) durchaus bewährt hat, muss die Frage nach dessen Anwendbarkeit und Praktikabilität zur Reform des konkreten Unterrichts kritisch geprüft werden. Gleiches gilt für die baden-württembergische Bildungsplanreform 2004, in der mit reformerischem Pathos aber geringem Ressourceneinsatz ein „Paradigmenwechsel“ versprochen wird.

Schlagwörter: Bildungsplanreform 2004, Bildungsstandards, Kompetenzstufenmodelle, Paradigmenwechsel, Reform des Bildungswesens, Reformkonzepte

Bernward Lange
Bildungsstandards und Praxis der Lehrerbildung

Die Einführung von Bildungsstandards in Deutschland stellt einen gravierenden Systemwechsel dar, dessen Konsequenzen in vielfacher Hinsicht noch gar nicht abgesehen werden können. Durch die Bildungspläne 2004 in Baden-Württemberg ergibt sich theoretischer Klärungsbedarf, und es sind Verfahren zu finden, wie die Thematik im Didaktikstudium der Lehrerbildung behandelt werden soll. Eine Analyse der Sprachform der Bildungsstandards bestätigt deren Verbindlichkeit. Es folgen weitere curriculartheoretische Einordnungen und didaktische Überlegungen. Schließlich wird über die Vorgehensweise in einem Hochschulseminar berichtet, Studierenden die Umsetzung von Bildungsstandards zu konkreten Lernszenarios zu ermöglichen.

Schlagwörter: Didaktikstudium der Lehrerbildung, Lernszenarios

Thomas Rihm und Thomas Häcker
Standardisierte Vielfalt? Standards und Vielfalt: Zur Frage der nachhaltigen Wirkung von Lernprozessen

Zwei Absichten leiten derzeit die bildungspolitischen Bemühungen: Begrenzung der Kosten bei gleichzeitiger Verbesserung der Wirksamkeit der Bildungsprozesse. Die Zauberformel lautet: Outputorientierung. Die Instrumente, die den notwendigen Veränderungsprozess steuern sollen, sind die Budgetierung und das Bildungsmonitoring. Eine solche Steuerung setzt voraus, dass Leistungen sowohl des Systems im Allgemeinen als auch der Schule bzw. der Lernenden und Lehrenden im Besonderen überprüfbar gemacht werden. Um die in diesem Modell anvisierten Kosten-Nutzen-Relationen herstellen zu können, bedarf es der Standardisierung von Bildungsabläufen. Zunehmend kommt jedoch Kritik auf und es wird gefragt: Wie stehen diese Standardisierungen im Verhältnis zu den vielfältigen Lerninteressen, den Lernzugängen bzw. den Lernperspektiven der Lernenden? Schließen sie an deren biographische und lebensweltliche Erfahrungen an? Gibt es gar ganz andere Lernnotwendigkeiten, als die in den Standards vorgesehenen? Schließlich: Fördern diese Maßnahmen tatsächlich auch die nachhaltige Wirkung der Lernprozesse bei Schülern?

Schlagwörter: Bildungsmonitoring, Budgetierung, Outputorientierung, Standardisierungen, Wirkung von Lernprozessen

Markus Rehm
Kompetenzen und Kompetenzmodelle naturwissenschaftlicher Bildung

Der Artikel zeigt in Anzügen auf, welches Bildungsziel die Domäne „Science“ verfolgt und welche Kompetenzmodelle hierzu bereits formuliert sind. Es wird der Vorschlag unterbreitet, ergänzend ein Kompetenzmodell zum „Verstehen“ von Phänomenen und naturwissenschaftlichen Begriffen zu entwickeln. Auf entsprechende Quelle wird verwiesen. Um ein derartiges Kompetenzmodell zukünftig empirisch zu stützen, nimmt der Autor abschließend Bezug auf den Kompetenzbegriff, der der Expertise zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards zugrunde liegt und schlägt für die empirische Forschung eine Revision vor.

Schlagwörter: Kompetenzbegriff, Kompetenzmodelle

Hans-Bernhard Petermann
Bildungsstandards als Kompetenzsicherung? Anregungen aus philosophischer Sicht

Können Bildungsstandards herausarbeiten, worauf es grundsätzlich in unserem Schulsystem ankommt? Der Beitrag nimmt diesen Anspruch konstruktiv auf, indem er an die grundlegenden Intentionen dieses bildungskonzeptionellen Paradigmas erinnert. Die Sinnhaftigkeit kompetenzorientierter Bildung wird kurz mit Platon begründet und an der Logik der neuen Bildungspläne Baden-Württembergs erläutert. Am Ende wird ein eigener Vorschlag zur Differenzierung des Kompetenzmodells skizziert.

Schlagwörter: Differenzierung des Kompetenzmodells, Sinnhaftigkeit kompetenzorientierter Bildung

Bibliographische Angaben

Herausgeber*innen Pädagogische Hochschule Heidelberg - Institut für Weiterbildung
Band/Heft 71
Erscheinungsjahr 2006
ISBN-13 978-3-937333-35-9
ISBN-10 3-937333-35-5
Seiten 80
Sprache Deutsch
Bindung Softcover