Inhalt
Vorwürfe sexualisierter Gewalt innerhalb einer Haftanstalt stellen die diskursiven Positionierungen von Haft als „Schutz- und Schonraum“ (Michels, 2018, S. 390) für »inhaftierte Frauen« stark in Frage. Mit Hilfe eines ethnografischen Zugriffs wird herausgearbeitet, wie über die Vorwürfe gesprochen wird und auf welche Unterscheidungen die Teilnehmenden zu welchem Zweck dabei rekurrieren. Die Zurückweisung der Vorwürfe wird erklärbar durch ein intersektionales Verständnis der Verquickung von Geschlechterstereotypen, Devianz und gefängnistypischen hierarchischen Differenzierungen zwischen den Bediensteten der Justiz auf der einen und den inhaftierten Personen auf der anderen Seite.
Schlagwörter: Ethnografie – Gender – Intersektionalität – sexualisierte Gewalt – Strafvollzugsforschung
Allegations of sexualized violence within a prison strongly question the discursive positioning of imprisonment as a “protective and safe space” (Michels, 2018, p. 390) for »incarcerated women«. An ethnographic approach determines how the accusations are discussed, which distinctions the participants refer to, and for what purpose. The rejection of these allegations can be explained through an intersectional understanding of the entanglement of gender stereotypes, deviance, and prison-typical hierarchical differentiations between the employees of the justice system on one hand and the prisoners on the other.
Keywords: ethnography – gender – intersectionality – prison research – sexualized violence




