Inhalt
Die Selbstwirksamkeit von Lehrkräften ist auch unter dem Blickwinkel inklusiven Lernens ein bedeutsames Konstrukt. Forschungsergebnisse zeigen, dass Erfahrung von Wirksamkeit im Fachunterricht und interpersonelle Erfahrungen die positive Entwicklung von Selbstwirksamkeit beeinflussen. Die Bedeutung emotionaler und sozialer Aspekte wurde in der empirischen Forschung aber bisher trotz theoretischer und empirischer Fundierung vernachlässigt. Erste Studien weisen auf entsprechende Zusammenhänge hin, allerdings bisher anhand von Querschnittsdesigns. Die vorliegende Studie betrachtet daher mit längsschnittlichen Strukturgleichungsmodellen differenziert die Entwicklung des Selbstwirksamkeitserlebens bezogen auf inklusives Unterrichten bei Lehramtsstudierenden (N = 157 BA-Studierende) und prüft, inwiefern spezifische Facetten sozialer und emotionaler Kompetenzen diese Entwicklung beeinflussen. Es ergeben sich signifikante positive Entwicklungen für einzelne Dimensionen des Selbstwirksamkeitserlebens, welche sich durch interpersonale (empathic concern) und emotionale (emotional awareness) Kompetenzen erklären lassen. Signifikante Interaktionseffekte weisen darauf hin, dass der Einfluss sozialer Kompetenzen nur bei geringerer emotionaler Kompetenz bedeutsam ist. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf die Lehrkräftebildung diskutiert.
Schlagwörter: Inklusionsbezogenes Selbstwirksamkeitserleben – Längsschnittstudie – Lehrerbildung – soziale und emotionale Kompetenzen von Lehrkräften